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Rose Pfister: Statement

Statement

von Rose Pfister, Bremen

Kunst im öffentlichen Raum – seit den 70er Jahren gibt es in vielen Städten entsprechende kunstpolitische Programme. Hat sich dadurch die Stadt verändert? Schwierige Frage. Ich halte es da eher mit Bruce Naumann: „Kunst erlöst uns von gar nichts.“ Kunst kann schwierige öffentliche Räume nicht heilen. Damit überfordern wir die Kunst und die Künstler*innen.

Aber: Kunstwerke im öffentlichen Raum können die Wahrnehmung von Stadt verändern:

  • Sie erinnern an Geschichte und Geschichten
  • Sie spiegeln gesellschaftliche Diskurse wider und halten sie wach.
  • Sie legen Strukturen der Stadt und des Zusammenlebens offen.
  • Sie geben Orten und Plätzen ein unverwechselbares, besonderes Gesicht
  • Sie stellen sich mit ihrer Eigenwilligkeit der Funktionalität des öffentlichen Raum entgegen und sind damit ein wichtiges Element für/von Urbanität.

Kunstwerke im öffentlichen Raum tragen wie die Architektur zur Erinnerungsstruktur der Stadt bei. Vergangenes und Gegenwärtiges, unterschiedliche künstlerische Strategien und Haltungen, überlagern sich. In einer sich ständig verändernden Stadtlandschaft schaffen sie symbolische Orientierungen, die den Wandel sichtbar und erlebbar machen. Damit wird Identität ermöglicht.

Conditio sine qua non: Kunstwerke im öffentlichen Raum können nur Wirksamkeit entfalten, wenn sie insgesamt eingebunden sind in den Willen einer Stadtgesellschaft, den öffentlichen Raum zu gestalten und zu pflegen.

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