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Forum: Simon Pfeffel – Das Projekt 100 Days of Performance in Hannover

Mo. 19.09. (bleibt digital verfügbar)
Kunst umgehen: Forum
Positionierungen und Begegnungen
Simon Pfeffel: Das Projekt 100 Days of Performance in Hannover

Seit Samstag, dem 9. Juli 2022, setzt der Künstler Simon Pfeffel in Hannovers Stadtraum täglich eine Performance um – 100 Tage lang, bis zum Samstag, dem 15. Oktober. Er hat sich mit dem Projekt 100 Days of Performance für den Kunstpreis Hannes Malte Mahler – it is art des feinkunst e.V. in Hannover beworben und den Zuschlag erhalten, immerhin mit einem Budget von 120.000 Euro. Damit ist Pfeffels Performance-Reihe eines der größten und aufwendigsten Projekte der vergangenen Jahre, die zur Kunst im öffentlichen Raum Hannovers gezählt werden können. Grund genug für das Team von Kunst umgehen, sich im Rahmen eines Forums mit dem Künstler zu unterhalten: natürlich über Hannover und Erfahrungen mit dessen öffentlichen Räumen, aber auch über Ortsbezüge, Publikum, Beteiligung, Kameras, Einflüsse und Traditionen.

[Simon Pfeffel auf Instagram: „Day 53; 29.08.2022; Pull me, please.; Kröpcke; Sitzend warte ich auf Passanten, die mich ein Stück ihres Weges mit sich ziehen. Im Prinzip wird die Innenstadt dadurch zum Meer, in dem ich mich treiben lasse, ohne selbst das Ziel zu bestimmen.“]
[Video 1/4: Begrüßung, Einführung, Vorstellung Simon Pfeffel; Konzept und Projekt 100 Days of Performance; Kunstpreis Hannes Malte Mahler – it is art; feinkunst e.V. in Hannover; internationales Arbeiten; Stadt kennenlernen; Performancedichte; Schwierigkeiten, Herausforderungen, und Überforderungen; Familienfeindlichkeit und Ungerechtigkeit des Kunst- und Kulturbetriebs; kindlicher Blick; Suchen; Regisseur bei Gruppenperformances; Performancetradition; Variation und Gesamtchoreographie; Zusammenhänge; Performance 5€ anhäufen; Reaktionen, Polizei, Legalität, Respekt, Protestantismus, Inspiration, Hilfsbereitschaft kaufen, Kunstmarkt; Performace Bauchnabel; Geld als Tabu in der Kunst, Sprichwörter, Wünsche, Verschwörungserzählungen; Dokumentation und Ressourcen; Alchemie, Bedeutungszuschreibungen; Performace Gewicht eines Atemzugs; Marcel Duchamp.]

Links:

Website des Künstlers Simon Pfeffel

Website des Projekts 100 Days of Performance

Website des Kunstpreis Hannes Malte Mahler – it is art

Website des feinkunst e.V.

Ankündigung des Künstlergesprächs mit Simon Pfeffel am Dienstag, 20. September, 16 bis 18 Uhr in der Städtischen Galerie KUBUS

Website von Lisa-Marie Pfeffel

[„Day 62; 07.09.2022; 5€ anhäufen; Kröpcke; Auf einem Beton-Klotz sitzend werfe ich insgesamt 500 Ein-Cent-Münzen gegen einen weiteren Betonklotz, mit dem Versuch, die Geldmünzen anzuhäufen, wobei kontinuierlich Münzen zu Boden fallen, andere aber von Passanten entwendet werden. Die Performance dreht sich dadurch spielerisch um Besitz, Eigentum und Diebstahl, sowie Wert, Wertlosigkeit, Sinn und Unsinn.“ (Quelle: Instagram.)]

Die psychologische Studie Effect of feeling good on helping: cookies and kindness von Isen und Levin aus dem Jahr 1972 in einem populärwissenschaftlichen Überblick

[Day 61; 06.09.2022; Bauchnabel; Kröpcke; Diese Performance ist im Prinzip Vorwand dazu, Passanten im Rahmen einer mehr oder weniger sinnlosen Handlung Zeit zu stehlen und dabei in einen Dialog zu verwickeln. Nichtsdestotrotz weist sie den Blick auf ein deutlich unterschätztes und überaus individuelles Körperteil, den eigenen Bauchnabel.“ (Quelle: Instagram.)]

Instagram-Auftritt des Projekts 100 Days of Performance

[Day 36; 11.08.2022; Gewicht eines Atemzugs; Kröpcke; Ich puste eine einfache Feder durch den Stadtraum Hannovers, für die Dauer von 1 1/2 Stunden und bis mir die Feder letztlich von einem Passanten gestohlen wird. Davor erfahre ich ungemeine Hilfsbereitschaft, Passanten, die mir Wasser reichen oder sich zu mir zu Boden legen, um die Feder selbst ein Stück voran zu pusten.“ (Quelle: Instagram.)]

Wikipedia-Artikel zu Fountain von Marcel Duchamp

[Video 2/4: Performancebegriff, Referenzen, Einflüsse, Herleitungen; Marcel Duchamp, Samuel Beckett, John Cage; Performance Ein Dorf auf dem Rücken wandernder Elefanten errichten; Dauer, Bedeutungsverlust, Wiederholung, Langeweile; wenn das Wort zum Material wird; Tiefe in Banalität; Marina Abramović, Schmerz, Hannah Arendt; was hält das soziale Wesen Mensch am Leben?; Francis Alÿs; Mexico Stadt, Mentalitäten und Handlungen; öffentliche Räume in Europa, Restriktion; Performance als Skulptur oder Installation; Constantin Brâncuși; Silvia Bächli; Leni Hoffmann; John Bock; Christian Jankowski; Blick auf andere Kategorien von Kunst; Performance- und Videokunst an Kunsthochschulen; Hinsehen, Reduzieren, Konzentration aufs Wesentliche; institutionelle und öffentliche Räume; Performance Dialog mit dem Wind; Spannung erzeugen, Herausforderungen des Raumes; Idee versus Bewegung, Tanz und Performance, Kontrolle und Kontrollverlust, Einfluss des Publikums, Dialoge; Proben, Analysen; Performance Moving mountains XVII; Weiterentwickeln von Arbeiten durch Handeln und Erfahrungen, soziale Prozesse, erhabene und lapidare Momente.]

Links:

[Ein Dorf auf dem Rücken wandernder Elefanten errichten, städtische Galerie in Karlsruhe. Performance curated by Marlène Rigler. (Quelle: Instagram.)]

Der Deutschlandfunk über Samuel Beckett

Autobiographisches Statement von John Cage

Video zu Sometimes Making Something Leads to Nothing von Francis Alÿs aus dem Jahr 1997

When Faith Moves Mountains von Francis Alÿs im Museum of Modern Art New York

Endlose Säule von Constantin Brâncuși auf Google Earth

Website der Künstlerin Silvia Bächli

Leni Hoffmann 2004 im Kunstverein Hannover

Website des Künstlers John Bock

Website des Künstlers Christian Jankowski

Selbstausstellung von Timm Ulrichs beim MedienKunstNetz

[„Day 58; 03.09.2022; Dialog mit dem Wind; Aegidienkirche; Der Wind und ich pusten ein Taschentuch etwa für die Dauer einer Stunde in die Höhe und wir versuchen es gemeinsam über meinem Kopf in der Schwebe zu halten. Die vermeintlich simple, ruhige und entspannte Handlung entpuppt sich als enorm kräftezehrend, denn ein dauerhaftes Ein- und Ausatmen auf diese Art und Weise führt zu einer kontrollierten Hyperventilation, die die gesamte menschliche Physiognomie in äußerste Anspannung versetzt.“ (Quelle: Instagram.)]
[„Day 4; 11.07.2021; Raschplatz, Hannover; Moving mountains XVII“ (Quelle: Instagram.)]
[Video 3/4: Publikumsreaktionen, Menschen als Material?, Planbarkeit, Erwartungen und Erfahrungen; Neugierde, Abstand, Polizei; Performance Winken; Kunstkontext erklären?; Irritationen und Unerklärbarkeit aushalten; Störung einer öffentlichen Ordnung, Verbote und Gepflogenheiten, Privatisierung des öffentlichen Raums, Bahnhöfe und Hausordnungen; verboten vs. nicht erlaubt; Irritation statt Provokation; öffentlicher Raum als Dialograum; aktive Aneignung vs. passives Ausgeliefertsein; Atmosphären von Städten; Repertoire und Variationen; Performance Teach me dancing, please; Experimentierfelder; konzeptionelle Reaktion auf Orte, wiederholte Nutzung von Orten; Opening Performance; Performance Handeln ist leben lernen #IX; Kröpcke als Arena, Innenstadtcharakter, Musealität des öffentlichen Raums, Verkehrssituation, Ungestörtheit; Selbstzweifel; Kamera, Inszenierung, Veränderung des Handeln, Dokumentarfilm, Soziale Medien, Dialogräume, überregionaler Diskurs, Kamera als Botschaft, Veränderung von Perspektiven und Sichtbarkeiten, performatives Video statt Dokumentation.]

Links:

[„Day 59; 04.09.2022; Winken; Kröpcke; Auf einer Leiter sitzend winke ich für die Dauer einer Stunde kontinuierlich allen entgegenkommenden Personen zu.“ (Quelle: Instagram.)]

Die Performance Radioballett (Übung in nichtbestimmungsgemäßem Verweilen) von LIGNA auf der Website der Künstlergruppe

[„Day 46; 22.08.2022; Teach me dancing, please; Kröpcke; Die simple Bitte „Bring mir bitte Tanzen bei“ signalisiert den Passanten eine Unwissenheit und das Bedürfnis, von Fremden zu lernen. Das Tanzen wird dabei nicht notwendigerweise verbal erläutert, sondern schlicht nonverbal körperlich gezeigt. Diese Performance referiert damit an die Freude des Tanzes, indem die Aufforderung zum Tanz öffentlich angeboten wird, aber auch daran, dass Tanz eine weltweit gesprochene Sprache mit unendlich vielen Dialekten ist.“ (Quelle: Instagram.)]
[„Opening performance at Sprengel Museum Hannover.“ (Quelle: Instagram.)]
[„Day 15; 22.07.2022; Handeln ist leben lernen #IX; Lister Meile; Ich schnippe einen starken Magneten durch die Innenstadt Hannovers, für die Dauer einer Stunde. Das in den Ritzen des Kopfsteinplasters Zurückgelassene, Liegen- oder Hängengebliebene, wird durch den Magneten angezogen, wenn es den metallischen Ursprungs ist, und haftet an ihm bis zum Ende meines Weges. Auf diese Weise sammle ich Spuren des Stadtraums.“ (Quelle: Instagram.)]

Die Performance Colector (The Collector) von Francis Alÿs auf dessen Website

[Video 4/4: Gruppenperformances, Künstler als Regisseur/Choreograph, Resonanz, Außenblick; spielerischer Eindruck durch Gruppe, Moment des Warum stärken; Performance La La La; Reflexion, Feedback, Auswertung, Abbildbarkeit; Bedeutung starker Bilder und Momente; Performance Handeln ist leben lernen #XIII; Bildhaftigkeit, Foto des öffentlichen Raums; Performance Antonyme; Künstler als Marke, Performance und Kunstmarkt, Kommerzialisierung; Tino Sehgal, Francis Alÿs; Relevanz des Kunstmarktes für wenige Künstler*innen; Selbstorganisation, PAErsche; Alleinstellung, Branding, Corporate Design; Projektförderung als Emanzipation von Abhängigkeiten, wer entscheidet?; Vergütungsmodelle; Wissenschaft, Forschung, Promotion, Reflexion; Danach.]

Links:

[„Day 42; 18.08.2022; La La La; Lister Meile; Für die Dauer einer Stunde laufen insgesamt 5 Personen jeweils mit zufälligen Passanten mit und nehmen deren Schrittgeschwindigkeit und -Rhythmus an. Auf jeden Schritt der Passant:in wird ein „la“ in verschiedener Tonlage in relativ weitreichender Lautstärke ausgesprochen, ähnlich einem Singsang. Durch die gleichzeitige Handlung aller fünf Personen entsteht dadurch eine Art räumlicher Lied- oder Klang-Teppich.“ (Quelle: Instagram.)]
[„Day 27; 03.08.2022; Handeln ist leben lernen #XIII; Kröpcke; Für die Dauer einer Stunde klatschen sechs Personen laut jeweils im Rhythmus jedes zweiten Schritts eines oder einer zufälligen Passantin. Ein unregelmäßiges Klangfeld entsteht, das aufgrund seiner Langsamkeit und der ausbleibenden Euphorie weder einem Applaus noch anderen gewohnten Handlungen zu ähneln scheint. Und doch lädt die Situation die Passanten zum Mit-Klatschen ein. Mit dem kontinuierlichen Ermatten der Akteur:innen senkt sich auch die Lautstärke, wenngleich sich die Irritation aufgrund der Dauer von einer Stunde insbesondere für diejenigen erhöht, die ein zweites oder weitere Male den Kröpcke zu diesem Zeitpunkt kreuzen.“ (Quelle: Instagram.)]
[„Day 60; 05.09.2022; Antonyme; Kröpcke; Insgesamt fünf Akteur:innen stehen sich gegenüber auf dem Kröpcke, jeweils in einer 2er- und einer 3er-Gruppe und sie rufen sich jeweils in einer Gruppe immer gleichzeitig Worte entgegen. Bei den Worten handelt es sich überwiegend um Bewertungen, wie „SCHNELLER“ und jeweils deren Antonym, wie „LANGSAMER“. Gleichzeitig ruft eine Person der Gruppe ersteres und die gegenüberliegende Person das jeweilige Antonym. Beispiele: „IDIOT – GENIE / HOCH – TIEF …““ (Quelle: Instagram.)]

Wikipedia-Artikel zu Tino Seghal

Website des Performance-Netzwerks PAErsche

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